Mendelssohn-Haus Leipzig
2024:
Felix im Frühling, Konzertwochenende im Mendelssohn-Haus Leipzig, 25. und 26. Mai 2024
Leipziger Klaviersommer, 4., 11., 18. und 25. August, jeweils 11 Uhr
Mendelssohn-Festtage: 28. Oktober bis 4. November 2024
2025:
Felix im Frühling, Konzertwochenende im Mendelssohn-Haus Leipzig, 24. und 25. Mai 2025
Leipziger Klaviersommer, 3., 10., 17., 24. und 31. August, jeweils 11 Uhr
Mendelssohn-Festtage: 31. Oktober bis 4. November 2025
Winckelmann-Museum Stendal
Unschuldige Betrügereien. Reproduktionsgrafik nach Handzeichnungen
Eine Kabinettausstellung mit Leihgaben der Graphischen Sammlung der Universität Trier (23.9. bis 26.11.2023 in der Kleinen Galerie)
Eine Handzeichnung ist unwiederholbar. Doch schon im 18. Jahrhunderts versuchte man mit viel Innovationsgeist, sie so exakt wie möglich zu imitieren. Zahlreiche druckgrafische Verfahren wurden hierfür entwickelt: Radierung, Punktiermanier, Crayonmanier, Aquatinta u.a. Die Zeichnungen großer Meister wie Raffael oder Michelangelo wirken in diesen Reproduktionsgrafiken auf faszinierende, augentäuschende Weise „wie echt“. Doch es ging nicht nur um Täuschung. Vielmehr sollte die große Kunst in den Repros für eine wachsende Zahl von Kunstliebhabern zugänglich gemacht werden.
https://www.winckelmann-gesellschaft.com/veranstaltungen/unschuldige-betruegereien-reproduktionsgrafik-nach-handzeichnungen/
Gleimhaus. Museum der deutschen Aufklärung
Vom 22.09.2023 bis zum 28.01.2024
Diese, von der Bundesstiftung Aufarbeitung herausgegebene Schau mit 26 Ausstellungstafeln, lädt „mit Texten, Bildern und Videos (per QR-Code abrufbar) zu einer anschaulichen Zeitreise durch das „Leseland DDR“ ein. Ein Land, dessen Obrigkeit an die Macht des geschriebenen Wortes glaubte und es zugleich fürchtete. Wo das Lesen und Schreiben mit großem Aufwand gefördert wurde, während politisch unerwünschte Literatur in Bibliotheken nur mit einem Giftschein zugänglich war und Post und Reisende aus dem Westen nach Gedrucktem gefilzt wurden.
„Leseland DDR“ erzählt vom Eigensinn der Menschen, die sich ihre Lektüre nicht vorschreiben lassen wollten, die für rare Bücher Schlange standen und auf der Leipziger Buchmesse so manchen begehrten Titel westdeutscher Verlage heimlich in die Tasche steckten. Die Tafeln der Ausstellung führen aber auch in die Welt der Krimis, Märchen und Science-Fiction ein, sie berichten von der Literatur aus der Sowjetunion, den schreibenden Arbeitern des sozialistischen Realismus und sie lassen in alte Kochbücher blicken. Die Schau wirft Schlaglichter auf die grenzüberschreitende Kraft, die die deutsch-deutschen Schriftstellerkontakte, das Radio und Fernsehen aber auch die Bücher entfalteten, die Weltreisen über die Mauern des Landes hinweg ermöglichten. Mit den Schriftstellern in der Friedlichen Revolution und der DDR als Thema in der Gegenwartsliteratur endet die Zeitreise.“ Quelle: https://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/de/vermitteln/ausstellungen/leseland-ddr
Vorschau:
11.12.2023, 18.00 Uhr Lesezirkel: Schauerballade. Gottfried August Bürgers „Lenore“ und Herder „Erlkönigs Tochter“ stehen im Zentrum des Gesprächs
13.12.2023, 19.30 Uhr Geist und Muse bei Gleim: BÜCKDICHWARE ZUKUNFT
Über die "wissenschaftliche Phantastik" genannte Science Fiction in der DDR und warum sie immer Bückdichware war. Über die Denkverbote der offiziellen DDR-Kulturpolitik und die Lust, sie außer Kraft zu setzen. Über die Sehnsucht nach Zukunft und die Flucht aus der grauen Wirklichkeit.
Vortrag von Karsten Kruschel mit Filmbeispielen.
21.12.2023, 15.00 Uhr Literaturgespräch bei Gleim: Koch- und Backbücher in der DDR
Bachhaus Eisenach
„Verfertiget von Johann Sebastian Bach [...] Anno 1722“, steht unter Bachs wohl bedeutendstem Werk. Das „Wohltemperierte Clavier“ feiert in diesem Jahr sein 300-jähriges Jubiläum.
Strenggenommen gilt das nur für seinen ersten Teil, denn 20 Jahre später verfasste Bach noch einen zweiten, der noch einmal 48 Präludien und Fugen in allen 24 Dur- und Moll-Tonarten enthielt. Begonnen haben soll Bach das Werk, glaubt man dem Bericht des Musiklexikographen Ernst Ludwig Gerber, „an einem Orte, wo ihm Unmuth, lange Weile und Mangel an jeder Art von musikalischen Instrumenten diesen Zeitvertreib abnöthigte“. Dafür kommt am ehesten eine Zeit in Bachs Leben in Betracht: Bachs vierwöchiger Arrest in einer Weimarer Gefängniszelle.
Zunächst als Unterrichtsmaterial gedacht, verbreitete es sich nach Bachs Tod durch zahlreiche Abschriften. 1801 lieferten sich drei Verlage einen regelrechten Wettlauf um den Erstdruck. Komponisten der Klassik und Romantik wie Mozart, Beethoven, Mendelssohn, Schumann, Liszt und Chopin studierten es in ihrer Jugend, griffen Bachs Ideen in eigenen Werken auf und verwendeten es ihrerseits wieder bei ihren Schülern. Der Pianist und Komponist Hans von Bülow nannte es gar „das Alte Testament des Klavierspielers“. Keine Komposition dürfte die heutige abendländische Vorstellung von der Zahl und Geschlossenheit der Tonarten so sehr beeinflusst haben, wie dieses Werk, meint der Direktor des Bachhauses, Jörg Hansen.
In der zweiteiligen Ausstellung im Bachhaus geht es zunächst um das Problem der Stimmung, denn auf den Tasteninstrumenten der Bach-Zeit waren gewöhnlich – das heißt in der damals üblichen mitteltönigen Stimmung – nur 14 Tonarten halbwegs spielbar. Alle anderen klangen schief. 1691 waren aber durch den erst Quedlinburger, dann Halberstädter Organisten Andreas Werckmeister neue Stimmungen vorgeschlagen worden, die dieser „wohltemperiert“ nannte, und in denen alle Tonarten spielbar waren. Die Idee, für alle Tonarten zu komponieren, war somit nicht ganz neu, doch erst Bach lieferte einen Satz brillanter Kompositionen für alle Tonarten, die dieser Idee zum Durchbruch verhalf. Diesen Kompositionen widmet sich der zweite, in Anspielung an Gerbers Bericht zellenartig eingerichtete Raum der Ausstellung, in der alle 24 Präludien sowie mehrere Fugen des ersten Teils in Referenzeinspielungen angehört werden können.
Forschungsstätte für Frühromantik und Novalis-Museum Schloss Oberwiederstedt
Im Schlosspark des Novalis-Museums in Oberwiederstedt wird es bald wieder blau leuchten: zum einen im Garten mit den blauen Blumen. Zum anderen aber werden ab Mitte Mai mehrere Keramikobjekte in Form von Samenkörnern blau blühender Blumen zu sehen sein. Zwischen 60 und 80 Zentimetern groß sind sie, in kleinerer Ausführung werden sie auch im Museumsshop zum Verkauf stehen. Gefertigt hat die vorwiegend blau glasierten Tonobjekte die Hallenserin Julia Rückert und damit den Wettbewerb „Einheit mit der Natur. Eine Installation für den Geburtsort des Novalis“ gewonnen. Ausgeschrieben hatte ihn die Kunststiftung Sachsen-Anhalt anlässlich des 250. Geburtstages des Georg Philipp Friedrich von Hardenberg alias Novalis.
Das Projekt der Keramikerin widmet sich ganz dem Thema „Blaue Blume“, dem Sehnsuchtsmotiv der Romantik schlechthin. Julia Rückert hatte die Idee, diese Pflanzen auch in Gegenden erblühen zu lassen, die Novalis in seinem kurzen Leben nie bereist hat – 5000 Tütchen mit Samenkörnern sollen dafür an die Museumsbesucher verteilt und an anderen Orten ausgesät werden. Fotos der sodann erblühten Blumen – darunter Wiesensalbei, Kornblumen und der Gemeine Feldrittersporn – können auf einer Internetseite hochgeladen und auf einer interaktiven Karte markiert werden. So wird ein blaues Blumenmeer weit über die Grenzen Oberwiederstedts hinaus entstehen – ein Geburtstagsblumenstrauß.
Auf dem Familiengut Oberwiederstedt im Harz wurde Novalis am 2. Mai 1772 geboren, hier verbrachte er seine Kindheit. Im Familienschloss sind heute das Novalis-Museum und die Forschungsstätte zur Frühromantik untergebracht. Zum denkmalgeschützten Ensemble aus dem Novalis-Schloss und der ehemaligen Klosterkirche der Dominikanerinnen gehören der Schlosspark mit der Lindenallee, ein Märchenrosengarten, die benachbarten Wirtschaftsgebäude, ein unterirdischer Bergbaustollen des Mansfelder Kupferschiefers sowie der ehemalige Klostergarten mit Streuobstwiese.
Gepflanzt, gepflückt, verzückt – Skulpturen von Julia Rückert im Schlosspark Oberwiederstedt
Der Park ist rund um die Uhr geöffnet.