Zu Jahresbeginn lädt das Gleimhaus zu einem besonderen literarischen Abend ein am Montag, 5. Januar 2026, um 19.30 Uhr: „‘Wer du auch seist, nur eines – sei es ganz!‘ Kaléko trifft Rilke – Ein Dialog“.
Obwohl sich die Autoren Mascha Kaléko (1907-1975) und Rainer Maria Rilke (1875-1926) wahrscheinlich nie persönlich begegnet sind, verbindet sie eine wunderbare Fähigkeit: Mit ihrer Lyrik berühren sie die Herzen von Menschen verschiedener Generationen und sie werden beide zu Recht als herausragende Dichter ihrer Zeit gefeiert.
Mascha Kalékos Gedichte ziehen die Leser mit ihrem Charme, Humor und ihrer sozialen Kritik in ihren Bann. In eingängigen Rhythmen erzählen ihre Texte von Liebe, Abschied und Einsamkeit. Diese Themen prägen auch Leben und Schreiben von Rainer Maria Rilke, welcher 32 Jahre vor Kaléko geboren und 19 Jahre nach ihrer Geburt verstarb. Seine Lyrik ist ebenso zeitlos, voll Fragen nach dem Sinn des Lebens, der Essenz der menschlichen Existenz ebenso ihrer Vergänglichkeit.
Was für Geschichten hätten diese beiden außergewöhnlichen Seelen wohl zu erzählen, hätten sie sich einmal getroffen? Thomas Bille, Moderator bei MDR Kultur, und Julia Siebenschuh, Schauspielerin am Harztheater, gehen dieser Frage nach und verleihen beiden eine Stimme. In berührenden Dialogen schildern sie, wer diese beiden bemerkenswerten Menschen waren, und erzählen von ihren Lebensspuren und den tiefen Gefühlen, die sie hinterlassen haben. Es ist eine Reise durch die magische Kraft der Sprache und die Zerbrechlichkeit sowie die Schönheit tiefster Emotionen.
Eintritt 12,-€ / erm. 8,-€.
Am 19.03.2015 um 15.00 Uhr eröffnet im Gleimhaus die Kabinett-Ausstellung
Bereits 2015 wurden erstmals Buchpaten-Objekte gezeigt, nun soll alles seitdem Restaurierte gezeigt werden. Die Ausstellung, die bis zum 26. April zu sehen sein wird, soll die bisherigen Buchpaten und ihr Engagement um die historischen Bücher auf diese Weise würdigen, aber auch für die Übernahme weiterer Buchpatenschaften werben.
Seit vielen Jahren gibt es im Gleimhaus das Buchpaten-Programm, mit dessen Hilfe stark geschädigte Bücher durch Übernahme einer Patenschaft wieder nutzbar gemacht werden sollen. Die meisten dieser potentiellen „Patenkinder“ stammen aus dem Bestand der so genannten „Beutebücher“, Bücher, die nach dem 2. Weltkrieg von der Roten Armee beschlagnahmt und abtransportiert wurden und Ende der 90-er Jahre ins Gleimhaus zurückkehrten. Diese Bücher weisen meist starke Schäden auf, die eine Nutzung unmöglich machen. Doch auch andere, durch unterschiedliche Einflüsse geschädigte Bücher, warten auf einen Paten.
Alle bisherigen Buchpaten und interessierte Gäste sind herzlich zur Eröffnung willkommen. Ebenso werden die im Buchpaten-Programm tätigen Restauratorinnen dabei sein, um mit den Besuchern ins Gespräch zu kommen.
Der Eintritt zur Ausstellungseröffnung ist frei.
Neue Sonderausstellung: „Bach & Friends“
4. Juli 2025 bis 28. Februar 2026.
Sie erzählt die Biographie Bachs anhand von 66 Kupferstich-Porträts. Seltene und teils noch nie in Eisenach gezeigte Stücke aus der Sammlung ergänzen die Ausstellung.
Bei der neuen Sonderausstellung im Bachhaus handelt es sich um eine Reprise der bereits 2013 gezeigten Schau, die nun um neue Ausstellungsstücke angereichert wurde. So kann von der sächsischen Königin Maria Josepha jetzt ein riesiger Porträt-Kupferstich gezeigt werden – die Königin inspirierte Bach zur Komposition des „Jauchzet, frohlocket“ aus dem Weihnachtsoratorium. Von Bachs gleichnamigen Enkel, dem Maler Johann Sebastian Bach d. J., wird eine Zeichnung der Insel Tahiti aus dem Jahr 1775 gezeigt, die das Bachhaus 2020 erworben hatte und die bislang nur auf externen Ausstellungen gezeigt wurde. Nach über 50 Jahren ist wieder das Schulheft von Bachs Sohn Wilhelm Friedemann aus dem Jahr 1725 im Haus zu sehen, mit Kritzeleien und Karikaturen sowie handschriftlichen Einträgen seiner Stiefmutter Anna Magdalena. Ebenso lange wurde die Handschrift der „Aria Eberliniana“ nicht mehr ausgestellt: Sie stammt von Bachs ältestem Bruder Johann Christoph Bach und ist eine Komposition des gleichnamigen Eisenacher Großonkels, der Organist an der Georgenkirche war. Noch nie öffentlich gezeigt wurde das originale Titelblatt zu einer Neujahrskantate, die Bach 1723 in Köthen für Fürst Leopold und seine neue Gemahlin Friederica Henrietta komponierte und das nun unter den Porträts der beiden zu sehen ist.
„Das Bachhaus besitzt seltene und teils einmalige Objekte, die sich aus konservatorischen Gründen nicht für die Dauerausstellung eignen – eine bachbiographische Sonderausstellung gibt Gelegenheit, sie einmal für einen begrenzten Zeitraum in Eisenach öffentlich zu zeigen“, rechtfertigt Bachhaus-Direktor Jörg Hansen die diesjährige Schau. Sie tritt an die Stelle der ursprünglich angekündigten Ausstellung zum 150. Geburtstag des Bach-Biographen Albert Schweitzer, die aufgrund stark eingeschränkter Haushaltsmittel des Bachhauses abgesagt werden musste. Die Persönlichkeit Schweitzers soll aber noch im Jubiläumsjahr mit einer Ergänzung der Dauerausstellung gewürdigt werden, verspricht Hansen.
Täglich 10-18 Uhr. Bachhaus Eisenach, Frauenplan 21, 99817 Eisenach.