10.05. bis 17.08.2025
Felix im Frühling, Konzertwochenende im Mendelssohn-Haus Leipzig, 24. und 25. Mai 2025
Leipziger Klaviersommer, 3., 10., 17., 24. und 31. August, jeweils 11 Uhr
Mendelssohn-Festtage: 31. Oktober bis 4. November 2025
1794 erschien Gleims Gedichtsammlung „Das Hüttchen“. Die Zeiten waren schwierig: Krieg, erbitterte Debatten, tiefgreifende Veränderungen und, wie es Gleim schien, ein grassierendes Unzufriedenheitssyndrom machten den Menschen das Leben schwer.
Im „Hüttchen“ entwickelte der Dichter die Vorstellung einer schlichten, ländlichen Behausung als Stätte eines Lebens in Einfachheit, Zufriedenheit und Solidarität. Eine Schutzzone sollte es sein, in der die Humanität durch die Krise bewahrt wird, um sie in besseren Zeiten von hier wieder ausgehen zu lassen.
Ihre Inspiration bezog diese Dichtung aus Gleims Garten vor der Stadt. Heute ist das Areal eine Parkanlage.
Der Künstler und Naturphilosoph Olaf Wegewitz fühlt sich Gleim in dessen Empathie für Mensch und Natur verbunden. Das „Hüttchen“ des Dichters verknüpft sich im Denken des Künstlers mit der Vorstellung eines Refugiums außerhalb der Zivilisation, das zum Nachdenken über die Welt einlädt. Für die Ausstellung hat er zwei Serien von Collagen sowie einen Zyklus von Handzeichnungen geschaffen und ein Hüttchen aufgebaut.
Im Miteinander von Handzeichnung, Schabloniertem und Gedrucktem, von gegenständlichen Motiven, atmosphärischer Malerei und collagierten Schriftkarten, von Buch und Bildnis bietet Wegewitz Variationen über das „Hüttchen“ dar. Vielfach bedient er sich dabei seiner Methode der Fortschreibung überlieferter Poesie und Bildkunst. Dichtung Gleims, eine mittelalterliche Weltkarte sowie eigene Werke werden aufgenommen und verdichten sich. Die Gestaltungen sind jeweils weniger Illustrationen im herkömmlichen Sinn als vielmehr Assoziationen. Im einstigen Garten an der Gröperstraße legen Interventionen die Poesie frei, die sich längst verflüchtigt hatte.
Zur Ausstellung erscheint ein Leporello mit einer Textauswahl aus Gleims „Hüttchen“, Abbildungen einiger der Arbeiten von Olaf Wegewitz sowie einem historischen Aufsatz von Reimar Lacher.
Öffentliche Rundgänge mit Führung: 27. Juli, 21. September jeweils um 11.15 Uhr
Den Gleim-Literaturpreis 2025 erhält Michael Maul für sein 2023 im Insel-Verlag erschienenes Buch: "J. S. Bach. 'Wie wunderbar sind deine Werke“.
Michael Maul erhält den Gleim-Literaturpreis 2025
Neue Sonderausstellung: „Bach & Friends“
4. Juli 2025 bis 28. Februar 2026.
Sie erzählt die Biographie Bachs anhand von 66 Kupferstich-Porträts. Seltene und teils noch nie in Eisenach gezeigte Stücke aus der Sammlung ergänzen die Ausstellung.
Bei der neuen Sonderausstellung im Bachhaus handelt es sich um eine Reprise der bereits 2013 gezeigten Schau, die nun um neue Ausstellungsstücke angereichert wurde. So kann von der sächsischen Königin Maria Josepha jetzt ein riesiger Porträt-Kupferstich gezeigt werden – die Königin inspirierte Bach zur Komposition des „Jauchzet, frohlocket“ aus dem Weihnachtsoratorium. Von Bachs gleichnamigen Enkel, dem Maler Johann Sebastian Bach d. J., wird eine Zeichnung der Insel Tahiti aus dem Jahr 1775 gezeigt, die das Bachhaus 2020 erworben hatte und die bislang nur auf externen Ausstellungen gezeigt wurde. Nach über 50 Jahren ist wieder das Schulheft von Bachs Sohn Wilhelm Friedemann aus dem Jahr 1725 im Haus zu sehen, mit Kritzeleien und Karikaturen sowie handschriftlichen Einträgen seiner Stiefmutter Anna Magdalena. Ebenso lange wurde die Handschrift der „Aria Eberliniana“ nicht mehr ausgestellt: Sie stammt von Bachs ältestem Bruder Johann Christoph Bach und ist eine Komposition des gleichnamigen Eisenacher Großonkels, der Organist an der Georgenkirche war. Noch nie öffentlich gezeigt wurde das originale Titelblatt zu einer Neujahrskantate, die Bach 1723 in Köthen für Fürst Leopold und seine neue Gemahlin Friederica Henrietta komponierte und das nun unter den Porträts der beiden zu sehen ist.
„Das Bachhaus besitzt seltene und teils einmalige Objekte, die sich aus konservatorischen Gründen nicht für die Dauerausstellung eignen – eine bachbiographische Sonderausstellung gibt Gelegenheit, sie einmal für einen begrenzten Zeitraum in Eisenach öffentlich zu zeigen“, rechtfertigt Bachhaus-Direktor Jörg Hansen die diesjährige Schau. Sie tritt an die Stelle der ursprünglich angekündigten Ausstellung zum 150. Geburtstag des Bach-Biographen Albert Schweitzer, die aufgrund stark eingeschränkter Haushaltsmittel des Bachhauses abgesagt werden musste. Die Persönlichkeit Schweitzers soll aber noch im Jubiläumsjahr mit einer Ergänzung der Dauerausstellung gewürdigt werden, verspricht Hansen.
Täglich 10-18 Uhr. Bachhaus Eisenach, Frauenplan 21, 99817 Eisenach.
Junge Künstler und die Antike
(12.07. bis 31.08.2025)
Was sagt einer jüngeren Künstlergeneration heute noch das Thema „Antike“? Bilden die griechisch- römischen Geistes- und Kulturhinterlassenschaften, die Mythologie oder die archäologischen Wiederentdeckungen überhaupt noch eine Bezugsebene für heutiges künstlerisches Schaffen? Und wenn ja, wie sieht dieses aus?
Antworten auf diese Fragen versucht die Ausstellung im Winckelmann-Museum zu geben. Ihr vorangegangen sind die jüngeren Wettbewerbsausschreibungen um den Wilhelm-Höpfner-Preis, den die Winckelmann-Gesellschaft regelmäßig an junge Künstlerinnen und Künstler vergibt, die u.a. im Metier der Druckgrafik tätig sind und eine Auseinandersetzung mit der Antike zum Ausdruck bringen.
Das Bewerberfeld war erfreulich groß. Es handelt sich um die Generation der sog. Millennials, mit Geburtsdaten in den 1980er oder 1990er Jahren. Der größere Teil der Arbeiten wendet sich der antiken Mythologie und Dichtkunst zu, deren zeitlose Sinnbildhaftigkeit ein reiches Assoziationspotential für künstlerisches Schaffen bietet. Jede Generation setzt sich auch immer wieder neu mit Fragen um ideale Schönheit und reale Körperlichkeit auseinander, so auch die jüngere. Ebenso bleibt das Reisen, etwa nach Italien oder Griechenland, die Begegnung mit den originalen Orten, Monumenten und Artefakten, eine wichtige Inspirationsquelle. Zugleich offenbart sich eine zeitgemäße alternative Sichtweise auf die Tradition: Oft werden die antiken Vorbilder verfremdet bzw. für eigene künstlerische Formationen frei in neue Kontexte gesetzt. Zeitgenössische Themen wie Genderfragen stehen ebenso im Fokus wie computergestützte digitale Drucktechniken.
Die Ausstellung präsentiert 21 Kunstschaffende, die in den 2000er oder 2010er Jahren ihr Kunststudium absolvierten, viele von ihnen ehemalige Meisterschüler an ihren Kunsthochschulen. Gezeigt werden Druckgrafik, Zeichnungen, Künstlerbücher, Skulpturen und Gemälde.
https://www.winckelmann-gesellschaft.com/veranstaltungen/junge-kunst-und-antike/
„HOMO LUDENS 2.0“ – Der spielende Mensch. Antike im Computerspiel
(19.07. bis 28.09.2025)
Die Ausstellung knüpft an ein Gemeinschaftsprojekt des AsKI unter Titel „Homo ludens – Der spielende Mensch“ aus dem Jahr 2003 an. Die Winckelmann-Gesellschaft und das Museum waren damals mit dem Beitrag „Von Troja nach Rom – oder vom Spielen im Krieg und vom Krieg im Spiel“ beteiligt. Die Tradition des Spielens seit der Antike und die anhaltende Bedeutung von Gesellschaftsspielen über Würfel- und Brettspiele hinaus wird in der Ausstellung nicht nur veranschaulicht, sondern auch spiel- und erfahrbar gemacht.
Von der Antike wird der Bogen zu modernen Videospielen geschlagen. Neben Strategie-Spielen und dem Aufbau von Imperien geht es auch um Götter und mythische Helden und das Lösen von Rätseln. Auch die berühmten französischen Comic-Helden Asterix und Obelix in ihrem Kampf gegen die Römer haben sich in der Welt der Computerspiele einen festen Platz erobert.
https://www.winckelmann-gesellschaft.com/veranstaltungen/homo-ludens-2-0-der-spielende-mensch-2/