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www.kurt-weill.de

Öffnungszeiten

16. Februar bis 31. Oktober
Dienstag-Sonntag: 11–18 Uhr
1. November bis 15. Februar
Dienstag-Sonntag: 11–17 Uhr

 

Kurt-Weill-Zentrum Dessau

Kurt Weill Zentrum Dessau

Das Kurt Weill Zentrum ist die einzige europäische Dokumentations- und Informationsstätte über Leben und Werk des Komponisten der „Dreigroschenoper“. Das Zentrum befindet sich in dem 1925/26 nach Plänen von Walter Gropius erbauten „Meisterhaus Feininger“, welches zum UNESCO-Welterbe zählt.

Es vereint ein Musikermuseum, ein Informations- und Dokumentationszentrum inklusive Archiv, Bibliothek und Mediathek zum Schaffen und Werk [Schaffen und Wirken?] des Komponisten. Auch findet sich hier der Sitz der Kurt Weill Gesellschaft e.V. und der Kurt Weill Fest Dessau GmbH, die jährlich im Frühjahr das international renommierte Kurt Weill Fest durchführt.

Im musealen Bereich, der jedem Besucher zugänglich ist, informiert eine kleine Dauerausstellung über Leben und Werk des in Dessau geborenen Komponisten mit Tonbeispielen und einem biografischen Film. Auch finden im Rahmen der Kurt Weill Feste regelmäßig Sonderausstellungen zu Themen der jeweiligen Festspiele statt.

In der Verbindung von Bauhaus-Architektur mit der Musik Kurt Weills taucht der Besucher ein in die faszinierende Welt der so genannten „Goldenen Zwanziger“. Das Kurt Weill Zentrum wurde im „Blaubuch“ der Bundesregierung als „Kultureller Gedächtnisort mit besonderer nationaler Bedeutung“ eingestuft. Dort heißt es: „Das Kurt Weill Zentrum ist eine ungewöhnliche, förderungswürdige Einrichtung mit großer Ausstrahlung, die ... internationales Ansehen gewonnen hat.“

Kurt Weill wurde am 2. März 1900 in Dessau als Sohn des jüdischen Kantors geboren.

1918 begann er mit dem Studium der Musik in Berlin. 1920 folgte dann ein Engagement als Kapellmeister am Stadttheater Lüdenscheid. Maßgebend für sein späteres Schaffen, insbesondere seine Opernästhetik, wurde die Zeit als Schüler Ferruccio Busonis. 1927 begann er mit Bertolt Brecht zusammenzuarbeiten, woraus 1928 Die Dreigroschenoper entstand.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland 1933 floh Weill nach Paris, wo er im Auftrag für das Théâtre des Champs-Élysées ein Ballett mit Gesang („Die sieben Todsünden“, Text B. Brecht) komponierte und seine Zweite Symphonie vollendete. In Deutschland fielen seine Werke der Bücherverbrennung im Mai 1933 zum Opfer.

1935 emigrierte Weill in die USA. Ein Hauptwerk der frühen Exilzeit ist „Der Weg der Verheißung“ bzw. „The Eternal Road“. In den 1940er Jahren hatte Weill dann großen Erfolg am Broadway mit verschiedenen Musicals und erhielt 1943 die amerikanische Staatsbürgerschaft. Bemerkenswerte Werke aus Weills letzter Schaffensperiode sind die „amerikanische Oper“ „Street Scene“, und die die südafrikanische Apartheid thematisierende und musikalisch mit afrikanisierenden Stilmitteln arbeitende „musikalische Tragödie“ „Lost in the Stars“.

Im Februar 1950 begann Weill, gemeinsam mit Maxwell Anderson, an den Arbeiten zu einem Musical nach Mark Twains „Huckleberry Finn“. Die geplante Musical Comedy musste jedoch unvollendet bleiben, da Weill am 3. April 1950 starb.